Dr. Ralph Henger Senior
Economist im Kompetenzfeld Finanz- und Immobilienmärkte Institut der deutschen Wirtschaft, Köln
Aber auch Forschungseinrichtungen ist es nun mit diesen Daten möglich, qualitativ hochwertigere Studien und Projekte durchzuführen, die den Logistikmarkt transparenter und berechenbarer machen.
Transparenz ist bei Immobilien noch immer ein großes Thema. Speziell Informationen über Mieten und Preise bei Transaktionen werden nicht systematisch erfasst oder gar öffentlich gemacht. Die voranschreitende Digitalisierung hat hier mit den zahlreichen stark wachsenden Online-Portalen in den letzten Jahren einiges verändert. Doch auch heute noch mangelt es an Daten, mit denen sich die Marktgegebenheiten vor Ort sauber beschreiben lassen. Dieser Befund gilt im Grunde genommen für alle Immobilienmärkte. In dem noch jungen und aufstrebenden Logistikmarkt waren die Datenlücken noch bis vor kurzer Zeit besonders groß.
Diese Lücke hat sich durch das Engagement von Industrialport und der Hochschule Fresenius nun deutlich verkleinert. Sie haben sich die Mühe gemacht, Angebotsdaten für Hallen- und Logistikimmobilien mit zahlreichen weiteren regional vorliegenden Datenquellen zu verknüpfen und hieraus eine bundesweit flächendeckende Standortbewertung für alle Städte und Gemeinden zu erstellen. Anhand dieser „Heatmap“ können sich Investoren und Nutzer einen schnellen Überblick über einen Standort verschaffen. Aber auch Forschungseinrichtungen ist es nun mit diesen Daten möglich, qualitativ hochwertigere Studien und Projekte durchzuführen, die den Logistikmarkt transparenter und berechenbarer machen.
Der Initiative ist daher ein breiter Nutzerkreis zu wünschen. Es ist nicht nur Investoren und Finanzierern zu empfehlen, die sich ein umfassendes Bild über den Logistikmarkt machen möchten. Auch Fachleute und Praktiker kommen auf ihre Kosten, wenn sie mehr über die Eignung von bestimmten Logistikstandorten erfahren wollen.
